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Zwischen Würzburg und Aschaffenburg liegt das beschauliche Lohr am Main, auch bekannt als „Schneewittchenstadt“. Als Namensgeber diente der ,angrenzende Fluss Lohr, für die 15.000 Einwohner starke Stadt.

Lohr am Main wurde bereits im 8. Jahrhundert besiedelt und 1295 das erste Mal nachweislich in einer Urkunde erwähnt. Kaiser Ludwig der Bayer verlieh dem Markt 1333 das Stadtrecht und versah die Stadt mit entsprechenden Privilegien, welche sie jedoch mit dem Entzug des Stadtrechts von 1525 bis 1535 verloren. Die Bürger hatten sich am Bauernkrieg beteiligt, was dem Adel stark missfiel. Der Einfall der Schweden und der hohe Bevölkerungsverlust durch die Pest, brachte Lohr am Main im 17. Jahrhundert in Bedrängnis. Erste Erholung brachte das Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618- 1648). Die Zünfte des Handwerks blühten regelrecht auf und es entstanden neue Gewerke. Für die damalige Zeit wurde ein hoher Betrag in den Aufbau einer Spiegelmanufaktur investiert und obwohl die Unternehmung in dieser Größenordnung einzigartig in Deutschland war, musste 1806 die Manufaktur schließen. 1817 zog ein Eisenwalzwerk in die ehemaligen Gebäude.

1972 wurde Lohr am Main kurzzeitig zur Kreisstadt ernannt, verlor diese Bezeichnung aber zugunsten von Karlstadt, allerdings blieb Lohr am Main der bedeutendste Standort im Landkreis, der sich unter anderem über hohe Steuereinnahmen freuen kann, im Durchschnitt der letzten Jahre waren es über 1.000€ pro Kopf.

Lohr am Main ist mitunter Sitz von der Bosch Rexroth AG, die über 6.600 Mitarbeiter beschäftigt, viele davon Einpendler. Da Lohr am Main mit ca. 4000 ha über das zweitgrößte Waldvorkommen Bayerns verfügt, gleich nach Augsburg, ist das holzverarbeitende Gewerbe ein wichtiges wirtschaftliches Standbein in der Stadt.

Die Stadt ist ebenfalls sehr beliebt für Tagsetouristen, die das märchenhafte Flair der „Schneewittchenstadt“ spüren möchten. Einst entdeckten Bürger die Parallelen zwischen der Beschreibung des Waldes und der Ortschaft in dem Märchen, dass sie beschlossen, dass „Schneewittchen“ eine Lohrerin gewesen sein musste. Seither kann man verschiedene Anspielungen auf das Grimmsche Märchen in der Stadt finden, einfach märchenhaft, die Stadt am Main.