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Gatow grenzt im Süden an den Ort Kladow und zählt mit rund 4.000 Einwohner zu einer der bevölkerungsärmsten Ortsteile in Berlin. Ebenso wie Kladow, wird Gatow auch häufig „Dorf in der Großstadt“ bezeichnet, da es sich seinen ursprünglich dörflichen Charakter bewahrt hat. Ein Großteil von Gatow besteht aus Einfamilienhäusern und Villen mit eigenen Gärten. Man findet dort nur wenige Einfamilienhäuser.

Gatow wurde aller Wahrscheinlichkeit nach von deutschen Siedlern um 1200 als Straßendorf gegründet, 1272 erstmals urkundlich erwähnt.

Soweit überliefert, lag die Dorfherrschaft von Gatow von 1258 bis 1558 beim Spandauer Kloster, danach erhielt das Amt Spandau alle Rechte und Pflichten, bis 1872.

Vor dem Mauerfall gehörte Gatow zum britischen Sektor. Die Briten nutzten den Flugplatz Gatow, erbaut 1935, als Militärflugplatz. Sogar Königin Elisabeth die II. landete dort, um Berlin zu besuchen. 1969 wurde dort The British Golf Club Gatow gegründet und trotz zahlreicher Schwierigkeiten besteht der mittlerweile Berliner Golf Club e.V. noch immer und feierte schon sein 40- jähriges Bestehen. Nachdem der Flugplatz 1994 geschlossen wurde, befinden sich heute noch einige Dienststellen und das Militärhistorische Museum der Bundeswehr dort.

Heute finden wir in Gatow neben der drei Havelbadewiesen noch die Dorfkirche Gatow und die Villa Lemm. Die Villa Lemm wurde von 1907 bis 1908 von dem Architekten Max Warne für Otto Lemm erbaut. Otto Lemm war damals ein bedeutender Produzent für Schuhputzmittel. Der Terrassengarten wurde im italienischen Stil angelegt und von dem späteren Besitzer Hartwig Piepenbrock wieder in diesen Zustand versetzt. Denn die Villa wurde von 1945 bis 1990 von insgesamt 21 britischen Stadtkommandanten bewohnt.

Der Garten steht seit 1990 unter Denkmalschutz.

Das älteste, noch erhaltene Bauwerk in Gatow ist die Dorfkirche, zu Beginn des 14. Jahrhunderts aus Feldsteinen erbaut.

Zu Besuchen ist auch die Jaczo- Schlucht, benannt nach dem slawischen Fürsten Jaxxo von Köpenick. Dieser soll sich damals, 1157 nach seiner Rettung vor Albrecht dem Bären bekehrt gefühlt haben und schwor dem Christengott ewige Treue. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ließ Jaxxo von Köpenick zu Ehren 1845 ein Denkmal errichten und benannte die Schlucht nach ihm.