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Lichtenrade ist wohl einer der Ortsteile, an denen wir noch am meisten erkennen, dass es einst ein Dorf mit 100 Einwohnern war. Neben der Dorfkirche, im 14. Jahrhundert aus Feldsteinen erbaut, liegt Berlins größter erhaltener Dorfteich, umsäumt von Bäumen, wirkt die ganze Anlage, wie ein kleiner Park, so voller Geschichte. Obwohl schon um 1230 gegründet, fand die erste urkundliche Erwähnung erst 1375 statt. In den 50-er Jahren wurde durch Funde von Bronzegütern, während der Bauarbeiten in der Pasinger Straße, eine Besiedlung um 3000 v. Chr. belegt. In den kommenden Jahrhunderten sollte sich die Größe von Lichtenrade sowohl an Einwohnern, als auch an Fläche um einiges steigern. Mittlerweile leben in Lichtenrade knapp 50.000 Menschen, hauptsächlich Familien und Personen über 50 lieben die Ausgeglichenheit von Ein- und Mehrfamilienhäusern, die man dort findet.

Zwischen 1897 und 1899 wurde in Lichtenrade von der Schöneberger Schlossbrauerei die Mälzerei Lichtenrade erbaut, die ausschließlich Malz zur Herstellung von Bier produzierte. Seit 1984 steht das, von Wilhelm Walther geplante, Gebäude unter Denkmalschutz und wird nun als Lagerhaus genutzt, nachdem bereits die Produktion kurz nach dem Ersten Weltkrieg dort eingestellt wurde. Auch heute noch ein beeindruckendes Gebäude, davon befinden sich jedoch einige in Lichtenrade, wie zahlreiche, noch gut erhaltene Bauernhäuser aus dem 19. Jahrhundert.

Das heutige Lichtenrade bietet einen Dorfcharakter, ohne aber ungenutzt und fernab vom Geschehen zu sein. Jährlich finden hier zahlreiche Veranstaltungen, wie z.B. das Wein- und Winzerfest statt. Unter dem Motto: „Auch von Rotwein wird man Blau“, finden tausende Besucher den Weg nach Lichtenrade, um die Atmosphäre und den Wein zu genießen, und weil es sich so schön genießen lässt, findet nun jedes Jahr zusätzlich das Fest „Kunst trifft Wein“ statt. Beide Veranstaltungen setzen sich stark für den FAIRTRADE- Handel ein und haben damit sowohl den Nerv der Zeit, aber auch viele Herzen, getroffen.